Milchtechnologe: Ausbildung bei Weihenstephan -
Interview mit unserem Auszubildenden Tim M.

Tim, was macht eigentlich ein Milchtechnologe?

Die Milchtechnologie beschäftigt sich mit der Herstellung von Milcherzeugnissen wie Butter oder Joghurt. Ein Hauptaspekt ist die kontinuierliche Qualitätskontrolle, von der Lieferung bis zum fertigen Produkt. Der Milchtechnologe oder die Milchtechnologin überprüft die Menge, Qualität und Lagerung der Rohmilch, kontrolliert die Zwischen- und Endprodukte und stellt sicher, dass die Hygienevorschriften immer und überall eingehalten werden.

Gibt es auch technische Aspekte?

Ja, in der Milchherstellung kommen Kühltanks, Käsefertiger und andere Maschinen zum Einsatz, die wir bedienen, überwachen, reinigen und warten. Außerdem werden sogenannte Separatoren eingesetzt, um während der Milchherstellung den Rahm und die Magermilch voneinander zu trennen und so Milch mit unterschiedlichem Fettgehalt wie zum Beispiel 3,5 % oder 0,1 % zu erhalten.

Milch legt also einen weiten Weg zurück, bevor sie in den Kühlschrank kommt?

Genau, der Weg der Milch besteht aus mehreren Schritten: Wir holen die Rohmilch bei unseren Milchhöfen ab und kühlen sie bis zur Weiterverarbeitung in speziellen Tanks. Dann wird die Rohmilch gereinigt, homogenisiert, schonend erhitzt und weiterverarbeitet. Die fertigen Produkte unterziehen wir dann nochmal einer Qualitätskontrolle, kommissionieren sie für die Kundinnen und Kunden und liefern sie anschließend aus.

Auf dem Weg der Milch kommen unterschiedliche Maschinen zum Einsatz. Milchtechnologe Tim bedient, überwacht und wartet die Maschinen – für eine reibungslose Produktion.

Und wie wird man Milchtechnologe?

Die Milchtechnologie-Ausbildung dauert normalerweise drei Jahre und wird in Blöcke unterteilt: Pro Lehrjahr gibt es zwei Berufsschulblöcke in Kempten, die jeweils fünf Wochen dauern und neben theoretischem Wissen auch Themen wie Arbeitsrecht vermitteln. Viele Azubis übernachten während dieser Blockphasen im Wohnheim. Das finde ich persönlich sehr schön, weil wir uns austauschen und gegenseitig helfen können.

Es gibt auch ein praxisnahes Blockmodul, die jährliche überbetriebliche Ausbildung. Dort lernen wir zum Beispiel, wie Camembert hergestellt wird, ein spannender Prozess.

Dazu kommt die Einarbeitung in den Betrieb, richtig?

Genau, außerhalb der Blockmodule geht es direkt zu Weihenstephan. Wir durchlaufen mehrere Wochen insgesamt vier große Abteilungen: H-Milch, Frischmilch, Butterei und Betriebsraum. Das nötige Wissen vermitteln die Kolleginnen und Kollegen. Spannend sind auch die einwöchigen Exkursionen, zum Beispiel zum Labor oder zur Kläranlage.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei der Molkerei Weihenstephan aus?

Arbeitsbeginn ist um sechs Uhr morgens. Kurz vorher ziehen wir unsere Sicherheitsschuhe und ein Haar- und gegebenenfalls Bart-Netz an und durchlaufen die Hygieneschleuse. Dann folgt die Schichtübergabe, damit alle auf demselben Stand sind. Gab es zum Beispiel bestimmte Ereignisse oder Vorfälle, müssen wir etwas beachten?

Dann geht es an die eigentliche Arbeit: Wir übernehmen die Maschinen, kontrollieren die weiteren Abläufe wie das Nachfüllen des Verpackungsmaterials oder beheben Fehler. Die Mittagspause verbringen wir in der Kantine. Feierabend ist gegen 14 Uhr. Vor dem Ausstempeln übergeben wir die Schicht an das nächste Team.

Ganz nach dem Motto „Der Tradition verpflichtet, der Qualität verschrieben” setzen wir bei Weihenstephan sowohl in der Milchproduktion als auch bei der innerbetrieblichen Ausbildung hohe Maßstäbe.

Warum arbeitest du gerne bei Weihenstephan?

Weihenstephan macht sich wirklich viele Gedanken, um jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter zu fördern und sie bei ihren persönlichen Zielen zu unterstützen. Ich fühle mich hier sehr wertgeschätzt. Es gibt eine betriebliche Altersvorsorge, Angebote zur Gesundheitsförderung und viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Milchtechnologie-Ausbildung wird fair vergütet. Dazu kommen der Wohnzuschuss und die Übernahme der Fahrtkosten. Gerade in der aktuellen Situation ist das toll!

Das alles sorgt für eine tolle Arbeitsatmosphäre: Wir haben ein starkes Wir-Gefühl, passen im Team gut zueinander und verfolgen ein gemeinsames Ziel. Das motiviert! Der Spaß kommt auch nicht zu kurz: Es gibt Betriebsfeste, Sportveranstaltungen und das gemeinsame Mittagessen in der Kantine. Dort gibt es übrigens auch vegetarische Gerichte und kostenfreie Weihenstephan-Produkte zum Probieren.

Was sollten Interessierte für eine Milchtechnologie-Ausbildung noch mitbringen –
außer der Liebe zur Milch?

Weihenstephan hat faire Einstellungskriterien: Mit einem qualifizierenden Hauptschulabschluss kann sich jede und jeder bewerben. Auf jeden Fall sollte Interesse an chemischen Zusammenhängen und Technik bestehen. Körperliche Belastbarkeit ist auch wichtig. Wir stehen viel, tragen auch mal schwer, dazu kommt der Schichtdienst.

Hygiene und ein sorgfältiger Umgang mit Lebensmitteln sollten selbstverständlich sein. Rohmilch ist ein empfindliches Produkt und kann Krankheitserreger übertragen, wenn sie nicht fachgerecht behandelt wird. Lebensmittelhygiene und eine schonende Verarbeitung stehen bei Weihenstephan an erster Stelle, nur so können wir unser hohes Qualitätsversprechen einlösen. Das ist auch ein Grund, warum ich meine Karriere bei Weihenstephan fortsetzen möchte!

Vielen Dank für das Gespräch, lieber Tim!